Mitteilungsblatt der Gemeinde Burgthann Ausgabe 187 Dezember/Januar 2020
Die diesjährige Exkursion führte den OGV Burgthann heuer nach Ludwigsburg. Man begann dort sogleich mit einer Stadtführung um die Geschichte dieser Stadt, dieses Schlosses und dieser herrlichen Parkanlagen zu verstehen. Mit ungläubigem Staunen hörten die Burgthanner Gartenfreunde von der Politik der barocken Stuttgarter Herzöge, die 1806 sogar die Königswürde erhielten. In ihrer despotischen Selbstherrlichkeit verlegten die Herzöge die Residenz von Stuttgart nach Ludwigsburg. Vorbild war dabei Versailles. Unmittelbar neben den herrschaftlichen Palästen entstand gleichzeitig eine neue Stadt für Handwerker und Händler. Sie wurde auf dem Reißbrett entworfen und schließlich zu einer schachbrettartig gegliederten Siedlung entwickelt. Diese Planung mag in spätmittelalterlicher Zeit wohl der erste Ansatz eines Bebauungsplanes gewesen sein. Bis heute blieb die Struktur dieser Stadt weitgehend unverändert erhalten. Als Zeugnis der damaligen absolutistischen Herrschaft blieben auch das Schloß und die großflächigen Parkanlagen erhalten. Die Grünflächen mit ihren zahlreichen Wasserbecken waren früher Standort einer Bundesgartenschau und auch heute grünte und blühte es dort an allen Ecken und Enden. Beim Durchwandern meinte man, die barocke Lebensfreude der damaligen Herzöge wieder zu spüren. Der Vereinsausflug wurde durch eine weitere glückliche Besonderheit zum eindrucksvollen Erlebnis, denn Vereinsmitglied und zugleich Reiseleiter, Jörg Iseler, ist ein gebürtiger Ludwigsburger. Er verstand es großartig die Reisegesellschaft in die schwäbische Sprache und deren Mentalität zu versetzen. Somit wurde durch die glückliche Verbindung zwischen barocker Blumenpracht, einer kuriosen herzoglichen Geschichte und schließlich durch das Eintauchen in das heutige schwäbische Leben, ein eindrucksvolles Erlebnis.